ein Blick hinter die Kulissen

Normalerweise erfahre ich Theater aus der Zuschauerperspektive: Ich kaufe mir eine Karte, führe anregende Gespräche mit anderen Theaterbesuchern und begebe mich dann beim ersten Klingeln gespannt zu meinem Sitzplatz. Das letzte Flüstern verstummt in der Dunkelheit. Der Vorhang gleitet auf, das Stück beginnt. Für kurze Zeit nehmen die Schauspieler mich mit in eine fremde Welt. So kannte ich Theater bisher.

Nun stehe ich mit der Kamera in der Hand im schmalen, dunklen Gang hinter den Kulissen, manchmal weht der Vorhang zur Seite und ich erhasche einen Blick von der Seite auf die Bühne, beobachte die Menschen auf, hinter, vor und über der Bühne.

Während Schauspieler unten das neu eingerichtete Bühnenbild erkunden, bringen Beleuchter im „Bühnenhimmel“ Scheinwerfer an und ziehen letzte Schrauben fest. Der Bühnenbildner bespricht mit den Bühnentechnikern die Anordnung der Möbel und überprüft die Requisiten. Im Zuschauerraum sind der Regisseur und der musikalische Leiter in ein konzentriertes Gespräch vertieft. All dies geschieht gleichzeitig. Je länger ich beobachte, desto besser erkenne ich die Ordnung in dem scheinbaren Chaos, verstehe, wie die Arbeit jedes Einzelnen zum Ganzen beiträgt. Sechs Wochen lang durfte ich die Proben zu „Tombstone“ fotografisch begleiten. Dieses „Making of“ zeigt eine Auswahl meiner Bilder.